Who is who?
Wer macht was in der Psychotherapie?
Was ist der Unterschied zwischen einem Psychologen, Psychotherapeuten, Psychiater oder Neurologen?
Ein Psychotherapeut hat nach dem Studium der Medizin, Psychologie oder Pädagogik eine mehrjährige Weiterbildung in Psychotherapie absolviert und zwar in:
- psychoanalytisch begründeten Verfahren für Erwachsene, Kinder und Jugendliche (seit 1967)
- analytische Psychotherapie (Psychoanalyse) und/oder
- tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie
oder
- Verhaltenstherapie für Erwachsene, Kinder und Jugendliche (seit 1985)
oder
- Systemische Therapie für Erwachsene (seit 2020)
Weitere Psychotherapieverfahren sind nicht zugelassen.
Spezielle Methoden wie Hypnose, katathymes Bilderleben, ERDM u.a. mehr sind im Rahmen der Psychotherapie-Verfahren und der „Psychosomatischen Grundversorgung“anwendbar.
Ärzte müssen eine Weiterbildung zum Facharzt (FA) machen z.B. Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Psychiatrie oder Psychosomatische Medizin etc. Die Qualifikation in Psychotherapie ist bei einigen Facharztweiterbildungen integriert (z.B. FA Psychiatrie und Psychotherapie, FA Psychosomatische Medizin), sie wird aber häufig parallel zum oder nach dem FA an einem anerkannten Weiterbildungsinstitut erworben.
Psychologen können nach dem Diplom- oder Master-Abschluss in Psychologie eine Weiterbildung zum Psychotherapeuten an einem anerkannten Weiterbildungsinstitut absolvieren.
Lehrer und Sozialpädagogen können nach dem Studium und einer Berufserfahrung eine Weiterbildung in Psychotherapie für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen an einem anerkannten Weiterbildungsinstitut absolvieren.
Nach der von den Kammern bzw. Sozialministerien anerkannten Aus- bzw. Weiterbildung kann sich der ärztliche, psychologische oder pädagogische Psychotherapeut bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) um einen Kassensitz bewerben, um Patienten im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu behandeln.
Hier die Berufsbezeichnungen:
Fachärzte für:
- Psychiatrie * (für überwiegend schwere seelische Krankheiten wie Psychosen etc.)
- Psychiatrie und Psychotherapie
- Neurologie * (für überwiegend körperliche Krankheiten des Nervensystems)
- Neurologie und Psychiatrie *
- Nervenheilkunde * (alte Bezeichnung für FA Neurologie und Psychiatrie)
- Psychotherapeutische Medizin (alte Bezeichnung für Psychosomatische Medizin)
- Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
- andere Ärzte z.B. für Allgemeinmedizin mit Weiterbildung Psychotherapie
- Kinder- und Jugendpsychiatrie *
- Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Fachärzte mit * sind nicht automatisch für Psychotherapie qualifiziert.
Psychologischer Psychotherapeut:
Nach Psychologiestudium Weiterbildung in
- Psychoanalyse und/oder
- tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie oder
- Verhaltenstherapie oder
- Systemische Therapie
Pädagogen (Lehrer, Sozialarbeiter):
Nach Studium und Berufserfahrung Weiterbildung zum Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin in
- analytischer und/oder
- tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie oder
- Verhaltenstherapie
Wenn Patienten eine Psychotherapie suchen, ist zu beachten:
- Erwachsene (über 18 Jahre) wenden sich an Ärzte und Psychologen, die Psychotherapie durchführen. Da ist aber die Frage, welche Art von Psychotherapie indiziert und vom Patienten gewünscht ist. Dies sollte in einigen diagnostischen Gesprächen geklärt werden, um dann die geeignete Therapieform und den/die geeigneteTherapeuten/in zu finden.
- Kinder und Jugendliche müssen sich an Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten wenden, die im Grundberuf Pädagogen, Psychologen oder Ärzte sein können. Sie können sich auch an einen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie wenden.